Borderline Persönlichkeitsstörung
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung zählt zu den häufigsten diagnostizierten Persönlichkeitsstörungen. Der Begriff Borderline wurde Ende der 30iger Jahren von dem amerikanischen Psychoanalytiker William Louis Stern eingeführt. Der Begriff bezeichnet eine seelische Krankheit, die mit einem aggressiven, impulsiven, launischen und selbstverletzenden (Ritzen, Schneiden, schnelles Autofahren…) Verhalten einhergeht.
Die betroffenen Menschen leiden unter Unsicherheiten, Anspannungen, Ängsten, Depressionen, Selbstwertproblemen, fehlender Impulskontrolle, Suchtverhalten und mangelnder Sinn-Orientierung. Suizidgedanken sind regelmäßig vorhanden. Die Suizidrate ist deutlich erhöht, was die Erkrankung gefährlich macht!
Neuer Begriff: Emotional instabile Persönlichkeitsstörung: Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren, verbunden mit unvorhersehbarer und launenhafter Stimmung. Es besteht eine Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu kontrollieren. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden.
Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden:
Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle; und ein Borderline-Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch chronische Gefühle innerer Leere, durch intensive, aber unbeständige soziale Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen. (Quelle: ICD-10-Klassifikation)
Die Diagnose wird in der Regel erst ab dem 18. Lebensjahr gestellt, obwohl die Symptomatik bei manchen Jugendlichen bereits deutlich vorhanden ist. Verhaltensauffälligkeiten in der Kindheit sind häufig. Von traumatisierenden Erlebnissen wird von den Betroffenen regelmäßig berichtet. 70% haben sexuelle Gewalterfahrungen erlebt.
Therapie: Psychotherapie/ Traumatherapie, ev. Einbeziehen der Erziehungsberechtigten/Angehörigen, zur Unterstützung psychopharmakologische Therapie